Die Textilindustrie stellte zu Anfang des 19. Jahrhunderts das Rückgrat der britischen Wirtschaft dar. Gleichzeitig fand innerhalb dieses alten Gewerbes eine rabiate Verdrängung von menschlicher durch maschinelle Arbeitskraft statt, was für den Großteil der britischen Textilarbeiter*innen den Entzug der Existenzgrundlage bedeutete. Gegen diese Entwicklung wehrten sich die sogenannten ‚Luddites‘ durch die Zerstörung der, so wurde ihnen vorgeworfen, „verhassten Maschinerie“.
Aber stimmt der Vorwurf, dass es sich bei den ‚Luddites‘ um Gegner*innen des technischen Fortschritts handelte, wie die zeitgenössische Presse und spätere Genrerationen von marxistischen Wissenschaftler*innen behaupteten? Und ergibt eine einheitliche Bezeichnung verschiedener Gruppen als ‚Luddites‘ überhaupt Sinn? Diesen Fragen wird im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Aus den Schubladen“ am 7. Dezember nachgegangen werden.
,,Aus den Schubladen“ ist eine von der FSI Geschichte initiierte Veranstaltungereihe für das Wintersemester 16/17. Mit dem Anspruch studentische Arbeiten (von der Hausarbeit bis zur Masterarbeit) aus dem Bereich der Geschichtswissenschaften zu präsentieren, wollen wir das erarbeitete Wissen der Studierenden nicht den Aktenschränken überlassen, sondern in Vorträgen von den Verfasser*innen präsentieren und zur Diskussion stellen lassen.
Wann? Mittwoch, den 07.12.2016, 18 Uhr
Wo? Friedrich-Meinicke-Institut (Koserstraße 20), Raum A124
Referent: Minas Hilbig