Vor 32 Jahren, am 6. März 1990, starb der Biochemie-Doktorand Mahmud Azhar an den Folgen eines rassistischen Überfalls. Eine öffentliche Gedenkveranstaltung findet am 27. April 2022 von 12.15 Uhr bis 12.45 Uhr im Hahn-Meitner-Bau (Thielallee 63) der Freien Universität statt.
Mahmud Azhar promovierte im Fach Chemie am Institut für Biochemie der FU Berlin, wo er auch als wissenschaftlicher Mitarbeiter arbeitete. Vor dem damaligen Gebäude des Instituts in Berlin Lichterfelde wurde Mahmud Azhar am Abend des 07. Januars 1990 zunächst durch den deutschen Angreifer rassistisch beleidigt, woraufhin er in das Gebäude floh und versuchte Kontakt mit der Polizei aufzunehmen. Seine Notrufe blieben unbeantwortet. Der Täter fand ihn im Gebäude, attackierte ihn und schlug ihn nieder. Erst anschließend traf die Polizei ein und Azhar wurde ins Krankenhaus gebracht. Dort verstarb er am 6. März 1990 vor 32 Jahren an den direkten Folgen des rassistischen Angriffs.
Damals wie heute wird rassistische Gewalt nicht benannt, verschleiert, relativiert und Behörden, Institutionen und Politik bemühen sich vielmehr, dass diese Vorfälle in Vergessenheit geraten. So bedurfte es auch im Fall von Azhar einem langen Kampf von Angehörigen und Initiativen, um die Tat als rassistisch zu benennen. Seit das ehemalige Gebäude des Institut der Biochemie von der FU nicht mehr genutzt wird, gab es sehr lange keine Gedenktafel oder andere Form von etabliertem öffentlichem Gedenken an Mahmud Azhar an der Freien Universität.
Eigentlich schon für 2020, zum 30. Todestag von Mahmud Azhar, geplant, wurde nun endlich die alte Gedenktafel in das heutigen Gebäude des Instituts für Biochemie (Thielallee 63) überführt werden.