Das „Alte“ Präsidium wurde neu gewählt!?

Wie nun schon länger hin- und her diskutiert und in der Öffentlichkeit besprochen, hat die FU seit längerem ein Herrschaftsproblem. Dieser vakante Präsident_innenposten wurde heute besetzt. Die Universität muss nun nicht mehr Kopflos in den Gewässern der Hochschullandschaft umher schippern.

Im schlecht gefüllten Audimax tagte am heutigen 12. Mai 2010 der erweiterte Akademische Senat (eAS). Grund für dieses elitäre Stell-dich-ein war die Präsident_inwahl, sowie die Wahl des/der ersten Vizepräsident_in.
Das Wahlgremium bestand, wie erwartet, natürlich aus einer professoralen Mehrheit und einer Minderheit, bestehend aus den restlichen Statusgruppen. Von einer demokratischen Wahl kann aus dieser Zusammensetzung und dem Mangel an Alternativkandidat_innen keine Rede sein. Folglich stellte die Sitzungsleitung bei der Einführung richtig fest, es „werden sich nun die …ähh… der Kandidat vorstellen.“
Einige Mitglieder des eAS blieben der Sitzung von Anfang an fern. Die gewählten Sudierendenvertreter_innen meldeten begründete Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Wahlvorgangs und an der im Vorfeld vollzogenen Auswahlprozedur, an. Deshalb war das Verlassen der Wahl ein konsequentes Resultat ihrer Kritik. Die Mehrheit der übrigen 50 wahlberechtigten Menschen im Hörsaal hat sich für ein altbewährtes Mittel entschieden und aus „Alt“ neu gemacht.
Peter-André Alt gab vor der Wahl eine One-Man-Show zum Besten und beglückte das Auditorium mit einem 25-minütigem Vortrag. In diesem referierte er unter anderem über ein „studentisches Buddysystem“ und Möglichkeiten das „traditionelle Fächerspektrum in Schwingungen zu bringen“. Außerdem gab er die drei Kerneigenschaften der Freien Universität zum Besten: „dynamisch, mobil, schwierig“. Die Schwierigkeit ist, seiner Meinung nach, in den selbstbewussten Statusgruppen zu suchen. Nach diesem, mehr oder weniger belanglosem, noch dazu permanent abgelesenen, sehr phrasenlastigen Vortrag widmete sich Alt anschließend den Fragen des eAS. Der Germanist und Wortneuschöpfer Alt trumpfte dabei mit neologistischen Eigenkreation wie „hochschul- didaktische Zwangsbeglückung“ auf und räumte damit auch letzte Zweifel an seiner Person und seinem Können aus, so dass auch ein Professor obrigkeitstreu verlauten lies: „Wenn Sie das anordnen, werde ich das natürlich tun.[…] Ich tue alles was die Präsidenten sagen, ich bin ja schließlich Beamter.“
Schlussendlich wurde Alt, mit 37 zu 13 Stimmen gewählt.
Peter-Andr�© Alt
Nach dieser fulminanten Vorstellung und der unvorhersehbaren Wahl glänzte nun Frau Schäfer-Korting als einzige Kandidatin für das erste Vize-Präsident_inamt mit einem klassisch-traditionellem Redebeitrag, welcher gekonnt jeder Aussage entbehrte und den fehlenden Inhalt mit Pausen verknüpfte. Dies sah in etwa so aus: „Die (lange Pause), (längere Pause) Unterstützung der …“. Der erfolgreichen gegenseitigen Bereicherung mit dem Germanisten Alt steht nichts mehr im Wege. „Das, die, ähh (Pause) Exzellenzmittel […] des, die, der Chemie.“
Trotz eigener gelinde gesprochen, kleiner sprachlicher Mängel, war die Grundaussage ihr Rede deutlich zu verstehen. So wird Schäfer-Korting auch in exzellenter Weise dafür sorgen, dass in Dahlem die Besten der Besten aller Besten, evtl. aber auch die Hochbegabten gefördert werden. Was mit den anderen geschieht, wird wohl bei ihr erst in der Tat zu bemerken sein. Sie, als altes Präsidiumsmitglied, wurde mit 35 Ja-Stimmen in das neue „Alt“-Präsidium gewählt.

Zu guter Letzt möchte auch die FSI Geschichte die, für Kontinuität prädestinierte Doppelspitze im Amt begrüßen und ihnen für die nächsten „Dekaden“ nur das Beste wünschen. Wir freuen uns auf eine erfolgreiche, konstruktive Zusammenarbeit und denken sie immer daran: Geschichte wird gemacht!!!

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