Du findest Atomkraft auch scheiße, hast aber noch nie was dagegen gemacht?
Dieses Jahr wird zusammen blockiert!
Organisier dich: Bezugsgruppe finden, Busticket kaufen, Aktion planen.
Weil es viele gibt, die was gegen die Laufzeitverlängerung haben und tendentiell eine andere Atompolitik begrüßen würden, gleichzeitig jedoch nicht wissen, wie Widerstand gegen das Atomprogramm praktisch aussehen kann, machen wir ein Treffen.
Also, kommt vorbei im Histo-Café zur Information und Organisation.
Mittwoch // 3.11. // 18 Uhr // Histo-Café
So, als wäre nichts gewesen, soll im Herbst wieder hochradioaktiver Müll nach Gorleben verbracht werden.
Tausende von Menschen haben ihr Nein! zu Atomkraft an vielen Orten öffentlich sichtbar gemacht. Ungeachtet der großen Demonstrationen, einer riesigen Menschenkette, dem Trecker-Treck und über dreißig Jahren aktivem Widerstand: das „normale“ Geschäft mit dieser menschengefährdenden Technologie geht einfach weiter!
Viele erstaunt das nicht wirklich. Vielmehr entspricht es häufig gemachter Erfahrung, dass Appelle an die da oben wenig ausrichten – sind die doch treibende Räder in einem System, in dem Wachstum und Profit das gesellschaftliche Geschehen bestimmen. Die Interessen der Menschen treten in den Hintergrund. Dabei sind die doch so offensichtlich:
keine Technik ist zu hundert Prozent beherrschbar; bei der Risikotechnik Atomenergie ist bekannt, wie immens die Gefahren für Mensch und Umwelt in alle Zukunft sind. Die Fiktion einer vermeintlich sauberen Atomtechnologie musste die großflächige Umweltzerstörung durch die Uranabbauminen (vor allem in den Ländern des globalen Südens) schon immer ignorieren. Historisch und aktuell sind die Entwicklung von Atomreaktoren und Atombomben eng miteinander verknüpft. In allen Staaten dieser Erde ist das Problem der langfristigen Lagerung des hochgiftigen Atommülls ungelöst. In den Atommüll-Deponien Asse und Morsleben ist die radioaktive Verseuchung des Grundwassers auf lange Sicht kaum noch aufzuhalten. Die Asse hat es an den Tag gebracht: es gibt keine Lösung für die atomaren Hinterlassenschaften, und es kann keine geben.
Trotz alledem heißt es: Weiter so!
Trotz alledem werden Laufzeitverlängerungen für AKW diskutiert.
Trotz alledem soll der Endlagerstandort Gorleben weiter ausgebaut werden
– ungeachtet aller wissenschaftlichen Zweifel an der Eignung dieses Standorts. Da kommt ein Gefühl von Ohnmacht auf – aber es macht auch wütend und empört.Genug ist genug – gemeinsam kommen wir zum Zug
Aus dieser Wut wird Mut; Empörung stärkt die Entschlossenheit, dieses „Weiter so!“ nicht zuzulassen. Das Nein! zur Atomenergie auf die Straße zu tragen, ist wichtig – aber offensichtlich nicht ausreichend. In unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen haben Menschen in der Vergangenheit den Schritt von öffentlicher Meinungsbekundung zu aktivem Widerstand gemacht. Mit Massenblockaden konnten Naziaktivitäten wirkungsvoll eingeschränkt werden, G8-Gipfel effektiv behindert werden, und auch im Wendland haben Menschen aktiv und massenhaft mit unterschiedlichen Aktionen den Atommülltransport behindert und blockiert.
Wir denken, es ist an der Zeit, die eingefahrenen Wege massenhafter Blockaden noch einen Schritt weiter zu gehen. Dafür wünschen wir uns viele mutige und entschlossene MitstreiterInnen. Wenn der Castor rollt, wird es konkret. Dann haben wir Gelegenheit, unsere Interessen selber in die Hand zu nehmen. Dann sagen wir nicht mehr: ich will nicht, dass der Transport fährt. Dann sorgen wir dafür, dass er nicht rollen kann.
(aus der Absichtserklärung von Castor Schottern)