Böse Pläne des Präsidiums: Die Rahmenstudien- und Prüfungsordnung (… wird uns alle betreffen!!)

Derzeit plant das Präsidium der FU eine weitreichende Neuregelung der allgemeinen Prüfungsangelegenheiten, welche über eine uniweit geltende Rahmensprüfungsordnung implementiert werden soll und somit alle Fachbereiche der FU gleichermaßen betrifft.

Diese Ordnung wird sich voraussichtlich auch auf alle bestehenden modularisierten Studiengänge (Bachelor-/Masterstudiengänge & alle modularisierten Diplom- & Magisterstudiengänge) auswirken und somit sehr wahrscheinlich zu konkreten, einschneidenden Änderungen EURER Studien- und Prüfungsordnungen führen!

Der aktuelle Entwurf dieser Ordnung sieht unter anderem folgende Punkte vor:
– maximal zwei Wiederholungsversuche pro Modul
– ein letzter Prüfungsversuch für all diejenigen bereits immatrikulierten Studierenden, welche zwei Mal oder öfter eine Modulprüfung nicht bestanden haben
– Zwangsberatungen bereits ab dem ersten Studienjahr möglich
– potentielle Verknüpfung von aktiver Teilnahme und Zulassung zum Prüfungstermin

Sollten die geplanten Reformen so wie in dem uns vorliegenden Entwurf umgesetzt werden, so wäre dies ein massiver Affront gegenüber allen Studierenden an der FU!

Das Studierendenparlament hat daher auf seiner Sitzung am 24.04.2012 einstimmig (!) eine scharfe Resolution gegen den vorliegenden Entwurf verabschiedet:


Das 31. Studierendenparlament der FU Berlin fordert eine grundlegende Überarbeitung der seitens des Präsidiums für die FU geplanten Rahmenprüfungsordnung und weist den aktuellen Entwurf als extrem restriktiv und völlig inakzeptabel zurück.

Wir wenden uns insbesondere entschieden gegen die in dem Entwurf enthaltene Verschärfung von Zwangsexmatrikulationsmechanismen, die Regelungen zur potentiellen Ausweitung der Anwesenheitspflicht sowie gegen die massive Einschränkung der Prüfungswiederholbarkeit. Es existieren keinerlei Statistiken oder andere nachvollziehbare Gründe, welche die Notwendigkeit sowie die Verhältnismäßigkeit derart restriktiver Mechanismen belegen könnten. Auch die geplante Übergangsregelung für bisher immatrikulierte Studierende ist angesichts der Existenz einer erheblichen Anzahl Studierender, welche mit Inkrafttreten der Ordnung in mindestens einem Fall zwingend einen Drittversuch bestehen müssten, untragbar und muss dringend überarbeitet werden. Die Modulanmeldung darf darüber hinaus in keinem Fall mit der Prüfungsanmeldung verknüpft werden, um nicht noch zusätzlichen Druck zu generieren.

Eine Einbeziehung oder Information Studierender hinsichtlich des Erarbeitungsprozesses für die Rahmenprüfungsordnung war zu keinem Zeitpunkt gegeben und ist seitens des Präsidiums nach wie vor nicht geplant. Aus diesem Grund sind der gesamte Prozess sowie sein vorläufiges Ergebnis als undemokratisch zurückzuweisen.

Die geplante Rahmenprüfungsordnung stellt insgesamt einen breiten Angriff auf die Vielfalt und die Freiheit der Lehre dar und ist inhaltlich in weiten Teilen darauf ausgerichtet, Studierende erheblich unter Druck zu setzen. Dabei wirkt sich der steigende Leistungsdruck insbesondere auf sozial benachteiligte Studierende aus, die durch ihre persönliche Situation auf eine freie und flexible Studienstruktur und Zeiteinteilung angewiesen sind. Die Exzellenzinitiative sowie die Novellierung des BerlHG führen somit gleichermaßen zu einer unsozialen, rückwärtsgewandten und anti-emanzipatorischen Dynamik in der Hochschulbildung, welche es seitens aller beteiligten Akteure aufzuhalten gilt.

Habt auch ihr die Nase voll von faulen Kompromissen, Leistungsdruck und antidemokratischen Verhältnissen an der FU, dann kommt…

… Donnerstag 18 Uhr zum Offenen Forum kritischer Studis im Mensafoyer in der Silberlaube
… am 23.05. um 15 Uhr zur öffentlichen Sitzung des Akademischen Senats im AS-Sitzungssaal (Henry-Ford-Bau)

Update (11.05.):

Offenbar soll die Rahmenprüfungsordnung erst auf der Sitzung des Akademischen Senats am 13.06. verabschiedet werden (zu Termin & Ort siehe hier). Diese ist öffentlich und sollte keinesfalls durch die interessierte Studierendenschaft der FU unbegleitet bleiben. Es kann in diesem Zusammenhang auch nicht schaden, wenn ihr bereits auf der Sitzung am 23.05. zugegen seid und euch das Schauspiel einmal selbst anschaut.

Bedenkt, dass es bei der Rahmenprüfungsordnung um viel geht – nämlich um nahezu alles was in den Bildungsprotesten der letzten Jahre mühsam erstritten worden ist. Lasst uns daher ein Zeichen setzen und dem Präsidium durch unsere zahlreiche Anwesenheit zeigen, dass die breite Masse der Studierenden eine klare Meinung zur geplanten Rahmenprüfungsordnung hat!

Für akltuelle Updates zum Thema schaut auf der Seite der FSI WIWISS nach: http://www.fsiwiwiss.de/2012/04/bose-plane-des-prasidiums-die-rahmenstudien-und-prufungsordnung-wird-uns-alle-betreffen/

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