Vortrag, Film „Die Frauen vom Berg Ararat“ und Diskussion mit einer Protagonistin
„Die Frauen vom Berg Ararat“ (Dokumentarfilm, Regie: Erwan Briand, FR 2004, 85 Minuten, mit Untertiteln) begleitet eine Frauen-Einheit der kurdischen Guerilla in den Bergen des Nordirak. Die sechs Frauen berichten von ihren Motivationen, sich in den bewaffneten Kräften der kurdischen Bewegung zu organisieren und ihren Erfahrungen auf dem Weg dorthin. Der Film bietet einen Einblick in die „befreiten Gebiete“ im Nordirak, in die staatliche Armeen seit Jahren keinen Fuß mehr gesetzt haben.
Die Erfahrungen einer autonomen Frauenorganisierung, wie es in der kurdischen Bewegung umgesetzt wird, und ihre Wirkung auf den gesellschaftlichen Diskurs um patriarchale Strukturen und deren Überwindung kann Thema der anschließenden Diskussion sein. Eine der Protagonistinnen des Filmes wird anwesend sein, von ihren Erfahrungen berichten und mit uns diskutieren.
Nach einigen einführenden Worten zur (Kolonial-)geschichte des Mittleren Ostens, der Entstehung der kurdischen antikolonialen Bewegung und den Entwicklung der letzten Jahre, werden wir gemeinsam den Film „Die Frauen vom Berg Ararat“ schauen.
Der Fokus der Veranstaltung wird auf der kurdischen Frauenbewegung liegen, die in ihrer Organisierung seit den 90er Jahren ständig gewachsen ist und einen breiten gesellschaftlichen Diskurs zum Thema Geschlechterbefreiung führt. Sie greift feudale und staatliche patriarchale Strukturen an und treibt eine Selbstorganisierung von Frauen in Form von Akademien, Kollektiven, Räten und Selbstverteidigungseinheiten, einer unabhängigen Frauenguerilla, voran.
Bei der Veranstaltung werden Literatur und Broschüren zum weiterlesen ausliegen. Die Broschüre „Demokratische Autonomie in Nordkurdistan. Rätebewegung, Geschlechterbefreiung und Ökologie in der Praxis“ ist 2012 infolge einer Reise durch die kurdischen Gebiete in der Türkei entstanden und für alle Interessierten zu empfehlen (Download unter demokratischeautonomie.blogsport.eu).
19.06.2013 ab 19 Uhr in der Braunschweiger Str. 53 (S-/U-Bahn Neukölln-U-Bahnhof mit Fahrstuhl). Die Location ist rollstuhlgerecht und der Eintritt frei. Evtl. Vokü (steht noch nicht fest).