“Lizenz zum Terror”
Das Jahr 1933, Vorgeschichte, Geschichte und Geschichtsbild
28./29. Juni 2013, Humboldt-Universität zu Berlin
Gern möchten wir euch auf die Geschichtspolitische Konferenz der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten aufmerksam machen. Diese findet am 28./29. Juni an der HU statt. Thematisch wird es um die geschichtliche Bedeutung des Jahres 1933 gehen. Anliegen ist es dem totalitarismustheoretischen Mythos entgegenzutreten, demzufolge eine mehr oder weniger funktionsfähige Demokratie unter den Bedingungen der Weltwirtschaftskrise Ende der 1920er Jahre zwischen Extremisten von links und rechts zerrieben worden sei. Dabei soll über Ursachen und Herkunft von Faschismus diskutiert werden und ein Beitrag für die Erinnerungsarbeit geleistet werden.
Im Aufruf zur Konferenz heißt es:
Auch achtzig Jahre danach bleibt das historische Datum des 30. Januar 1933 Ausgangspunkt des geschichtspolitischen Streits in Deutschland.
Hier ist zunächst dem totalitarismustheoretischen Mythos entgegenzutreten, demzufolge eine mehr oder weniger funktionsfähige Demokratie unter den Bedingungen der Weltwirtschaftskrise Ende der 1920er Jahre zwischen Extremisten von links und rechts zerrieben worden sei. Dem stellen wir die Frage nach den herrschenden Kräften der Weimarer Republik und ihren ökonomischen und politischen Interessen gegenüber. Welche Koalitionen, welche Optionen schienen ihnen zielführend?
Ursachen und Herkunft des Faschismus sind notwendige Bestandteile jeder Erinnerungsarbeit. Wir wollen mit unserer Konferenz in diese Debatte eingreifen:
Das Gedenken an die Opfer muss mit der Erinnerung an die Täter verbunden sein. Das heißt: Benennung der Schuldigen und Nutznießer an der Errichtung der Nazi-Herrschaft in Deutschland und an der Entfesselung des Krieges. Wer stellte die Weichen?
Die Erforschung der „Wurzeln des Faschismus“ muss auch nach den politischen und ideologischen Grundlagen der Massengefolgschaft faschistischer Herrschaft fragen. Wie konnte die „Volksgemeinschaft“ zum Erfolgsmodell werden, das den ganzen Krieg überstand?
Und schließlich, welchen Beitrag haben die politischen Parteien zum Weg in den NS-Staat geleistet, welche Alternativen gab es, wer stand dafür ein, woran scheiterten sie?
Es soll eine Veranstaltung sein, auf der – auch kontrovers – über die Geschichtsbilder zum Jahr 1933 diskutiert wird.
Materialen, sowie das Veranstaltungsprogramm findet ihr auf der Seite: www.dasjahr1933.de
Es gibt eine Teilnahmegebühr von 10€ bzw. 6€ (ermäßigt)
Wir hoffen auf viele spannende Diskussionen.
FSI Geschichte