Als Fachschaftsini Geschichte bemühen wir uns, durch die Erstsemestertage, die Ersti-Fahrt, durch die Organisation von Kino-Abenden und Veranstaltungen, regelmäßige Kneipenabende und vor allem durch das Histo-Café die Universität – konkret das Friedrich-Meinecke-Institut (FMI) – vom anonymen Massenbetrieb in einen sozialen Ort zu verwandeln.
Dennoch verstehen wir uns nicht als reine Service-Institution.
Die Beratungs- und Betreuungsangebote haben für uns auch einen politischen Charakter. Wir wollen aufzeigen, das meist nicht individuelles Versagen schuld ist an Orientierungslosigkeit und eventuellen Mißerfolgen im Studium, sondern daß die schlechten Studienbedingungen erfolgreiches und erfülltes Lernen erschweren oder ganz unmöglich machen. Wir wenden uns daher gegen Einsparungen und Kürzungen im Bildungsbereich, denn die Betreuungssituation ist jetzt schon katastrophal, jeder kennt die überfüllten Seminare nicht nur zu Studienanfang.
Teilnahmebegrenzungen für Seminare, höhere NC, verschärfte Kontrollen, Studiengebühren oder Zwangsexmatrikulationen von Langzeitstudierenden sind für uns jedoch auch keine Lösungsansätze, sie wälzen vielmehr die politischen Versäumnisse der letzten Jahrzehnte auf die Studierenden ab und privatisieren die Krise, anstatt sie zu lösen.
All diese Zwangsmaßnahmen werden im Augenblick von den Hochschulpolitischen Akteuren diskutiert oder sind bereits eingeführt, wie etwa Zwangsexmatrikulationen.
Die FSI beschränkt sich jedoch nicht nur auf die Forderung „mehr Geld statt Zwangsmaßnahmen“. Wir wollen vielmehr dem herrschenden Diskurs von der Universität als Elitenschmiede für den Standort Deutschland die Vorstellung von einer politischen, einer demokratischen Universität entgegenstellen, die nicht nur dem Namen nach frei ist. Bildung ist für uns mehr als reine Ausbildung. Kritisches Hinterfragen der eigenen Methoden und Kenntnisse, die gesellschaftliche Verantwortung von Wissenschaft, Heranbildung von Urteilskraft und persönliche Entfaltung gehören für uns ebenso dazu.
Daher sprechen wir uns gegen die hierarchische Organisation dieser Universität aus, gegen die zwangsweise Mehrheit der Professoren in allen Gremien, gegen die informellen Klüngelrunden und ihre Machtpolitik. Diese Strukturen ermöglichen erst die autoritären Zwangsmaßnahmen, die uns als „Reform“ verkauft werden sollen. Wir wollen als Mitglieder, nicht als Kunden dieser Uni ernst genommen werden und fordern die Demokratisierung der universitären Strukturen.
Die FSI versucht deshalb, in den akademischen Gremien Einfluss zu nehmen und weitere repressive Maßnahmen zu verhindern, auch im AStA und natürlich bei studentischen Streiks sind wir beteiligt und machen Öffentlichkeitsarbeit gegen weitere Einsparungen an den Unis und für mehr Demokratie in diesen Institutionen.